Herbert Reis    Journalist und Autor

freier Journalist und Autor


Wie eine Kamera ein digitales Bild aufnimmt, wie Bilder auf dem Bildschirm und in Abzügen dargestellt werden und wie Kameras, Bildschirme und Drucker die Bildauflösung messen.
 

 

Fotos werden aus verschiedensten Gründen aufgenommen. Manche Bilder werden für wissenschaftliche Zwecke gemacht, andere werden als Werbeaufnahmen verkauft und wieder andere werden einfach aus Spaß oder unter einem rein künstlerischen Aspekt aufgenommen oder nur als Erinnerungsfoto eines schönen Urlaubs oder Ereignisses (Hochzeit, Taufe usw).

 

 Die Digitalkamera

Einfach ausgedrückt ist eine Digitalkamera ein fotografisches Gerät, das aus einem lichtundurchlässigen Gehäuse mit einer Linse auf der einen Seite und einem digitalen Bildsensor anstelle der traditionellen Filmplatte auf der anderen Seite besteht. Aufgrund der schnellen Weiterentwicklungen in der digitalen Fotografie fällt es Einsteigern u. U. aber nicht leicht, den Überblick über die zahlreichen Funktionen und Optionen zu behalten.

Digitalkameras können in zwei grundlegende Kameratypen unterteilt werden:

DSLR-Kameras (Digital Single Lens Reflex, digitale Spiegelreflexkameras) und digitale Sucherkameras.

  

DSLR-Kameras (digitale Spiegelreflexkameras)

 Diese Kamera wurde nach dem reflektierenden Spiegel benannt, der es ermöglicht, das Bild durch die Linse zu betrachten, bevor es aufgenommen wird. Das Licht fällt durch die Linse der DSLR-Kamera auf einen reflektierenden Spiegel und wird durch ein Prisma zum Sucher gelenkt. Das Bild im Sucher entspricht dabei dem tatsächlichen Bildbereich. Bei der Aufnahme des Bilds wird der Spiegel nach oben geklappt, sodass der geöffnete Verschluss den digitalen Bildsensor freigibt, der dann das Bild aufnimmt.
Die meisten Funktionen einer DSLR-Kamera sind anpassbar, was einen stärkeren Einfluss des Fotografen auf das aufgenommene Bild ermöglicht. An den meisten DSLRKameras können auch austauschbare Linsen (Wechselobjektive) angebracht werden, sodass Sie Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten mit demselben Kameragehäuse verwenden können.

 

 Digitale Sucherkameras

Es gibt zwei Klassen digitaler Sucherkameras: Messsucherkameras und Kompaktkameras.
 

Messsucherkameras

Im Gegensatz zu DLSR-Kameras bietet die Messsucherkamera dem Fotografen keine Möglichkeit, das Motiv durch das Objektiv anzusehen. Stattdessen verwendet die Kamera einen Spiegel oder ein Prisma, das die durch den Sucher zu sehenden Bilder mithilfe der Triangulation (Dreiecksmessung) zur Deckung bringt, sowie ein zweites Fenster, um das Motiv scharf zu stellen. Der Fotograf sieht im Sucher zwei übereinander liegende Bilder. Die Aufnahme ist scharfgestellt, wenn nur noch ein Bild zu sehen ist. Wie bei DSLR-Kameras lassen sich auch bei Messsucherkameras die meisten Funktionen anpassen, sodass das aufgenommene Bild exakt eingestellt werden kann. Ein Vorteil einer Messsucherkamera im Vergleich zu einer DSLR-Kamera ist, dass die Aufnahmen praktisch verwacklungsfrei sind, da kein Spiegel vorhanden ist, der einen Spiegelschlag verursachen könnte. Neben dem Spiegelschlag, der durch Heraufklappen des Spiegels in einer DSLR-Kamera verursacht wird, ist auch der Fotograf für ein Verwackeln der Aufnahmen verantwortlich.

  

Digitale Kompaktkameras

Hierbei handelt es sich um leichte Digitalkameras, die sich durch eine besonders einfache Bedienung auszeichnen. Grundsätzlich wird mit Kompaktkameras das Motiv „anvisiert“ und dann aufgenommen ohne manuell Anpassungen an Blendenöffnung, Verschlussgeschwindigkeit, Fokus und anderen Einstellungen vorzunehmen, die professionelle Fotografen bei anspruchsvolleren Kameras im Normalfall durchführen.
Natürlich bieten auch einige digitale Kompaktkameras anpassbare Einstellungen für Blendenöffnung und Verschluss. Digitale Kompaktkameras sind jedoch meist klein und leicht, besitzen einen integrierten automatischen Blitz und die Schärfe muss nicht eingestellt werden. Ein Großteil dieser Kameras verfügt über ein LCD-Display, auf dem Sie das Bild über den digitalen Bildsensor in Echtzeit durch das Objektiv betrachten können. Die meisten Hersteller von Kompaktkameras trennen den Sucher von der Linseneinheit, um eine einfache Bauweise und ein kompaktes Format zu erzielen.
Das Objektiv, die Blende und der Verschluss bilden eine Einheit und können nicht von der Kamera getrennt werden.

Da bei Sucherkameras der optische Weg zwischen dem Sucher und der Linseneinheit getrennt ist, wird der Bildausschnitt mithilfe von optischer Kompression und Formatrahmen annähernd angegeben. Diese Annäherung, die so genannte Sucherparallaxe, führt häufig zu kleinen Unterschieden zwischen dem, was der Fotograf im Sucher sieht, und dem, was im Bild aufgenommen wird. Besonders bei Nahaufnahmen fallen diese Unterschiede auf.